Nachhaltiges Freibad

 

Zur Geschichte des Freibads Gimbsheim gehört auch die Nachhaltigkeit. Klar ist, sein Bau in einem vormaligen Sumpfgebiet und die Schaffung eines riesigen versiegelten Parkplatzes waren keine ökologische Großtaten. Die Verhinderung des Abrisses und die Nutzung der Gebäude und Becken über inzwischen 50 Jahre ist an sich aber schon nachhaltig. Früh wurden aus Kostengründen erste Schritte Richtung Nachhaltigkeit gegangen. Die Wassererwärmung hat noch die Verbandsgemeinde Eich von einem Gaskessel auf inzwischen mehr als 25 Jahre funktionierende Thermosolarmatten auf den Dächern umgestellt. Zeuge der Umstellung ist das Storchennest auf dem nicht mehr benötigten Schornstein.

 

Ein zweiter wichtiger Schritt war die Füllung der Becken mit Seewasser statt aufwändig aufbereiteten Leitungswasser. Dieses Wasser verdunstet bzw. dient nach dem Winter als Gießwasser für die Liegewiesen und kehrt zurück in das Grundwasser. Nur ein kleiner Teil, der für die Rückspülung der Filter benötigt wird, läuft über die Kanalisation in die Kläranlage. Das wäre aufgrund der Wasserqualität andernorts nicht nötig. Das Freibad liegt aber in einem Wasserschutzgebiet, in dem besonders strenge Regeungen gelten. Realisiert ist die Wiesenbewässerung mit Seewasser. Noch nicht realisiert ist das Auffangen des Regenwassers von den Dächern, um die WCs zu spülen. Ein kleiner Schritt ist aber das wasserlose Urinal, das Trinkwasser einspart.

 

Der Schwimmverein produziert netto ungefähr so viel Strom, wie er mit dem Freibad verbraucht. Der Strom wird auf einer Anlage in Alsheim produziert und in das Netz eingespeist.

 

Der Grünschnitt auf dem Gelände bleibt dort und wird seit vier Jahren nicht mehr abgeholt. Der Rasenschnitt und Grünschnitt aus den Beeten geht auf einen großen Kompost, auf dem über das Jahr Humus für die Beete entsteht. Hier wachsen auch Kürbisse für die Kürbissuppe beim Herbsthelfertag. Die größeren Äste kompostieren wir seit vier Jahren in einer großen Benjeshecke (Bild) hinter dem Klettergerüst. Sie bietet außerdem Unterschlupf für viele kleinen Tiere uns Insekten. 

 

Das Gelände des Freibad ist das zu Hause für aktuell 60 Bäume. Die ältesten davon hat die Grundschule Gimbsheim als Schulwald vor mehr als 70 Jahren gepflanzt, den jüngsten unser Verbandsbürgermeister Max Abstein in 2023. In 2024 sollen 25 weitere Bäume dazu kommen, da der Klimawandel mehr Schatten auf den Liegewiesen notwendig macht.

 

Das Freibadgelände ist zu Hause vieler Vogelarten und von Fledermäusen. Am sichtbarsten sind die Störche. Es gibt aber auch Eulen und viele Singvögel. Aufgrund einer Initiative zweier FSJler haben wir vor drei Jahren sehr viele Vogelnistkästen und Fledermauskästen angebracht. 

 

Sehr zum Leidwesen vieler Badegäste ist das Freibadgelände auch Heimat vieler Insektenarten. Besonders sichtbar sind die Bodenhummeln im blühenden Lavendel am "verbotenen Rasen" zwischen Eingang und Becken. Es gibt aber auch immer wieder Wespen- und Hornissennester, die wir an für Gäste ungefährlichen Stellen dulden.

 

Freibad in den Jahreszeiten